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20. April 2023

Elektroautos und ihr Stromverbrauch: Was du wissen musst, um die Umwelt und deinen Geldbeutel zu schonen 

Sind Elektroautos wirklich die bessere Alternative?

Die EU-Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament haben eine Vereinbarung getroffen: Ab dem Jahr 2035 sollen nur noch klimaneutrale Fahrzeuge zugelassen werden. Elektrofahrzeuge sind also auf der Überholspur und dementsprechend steigt auch die Akzeptanz der Veränderung unseres Transportwesens. Dennoch gibt es gerade in Bezug auf das Schaden-Nutzen- Verhältnis durch die Lebensspanne der verbauten Batterien und den Stromverbrauch eines E-Fahrzeugs kontroverse Diskussionen. Fest steht: Verbrenner haben ihre Zeit hinter sich und die Elektromobilität ist eine alternative Form der Fortbewegung im Straßenverkehr, auf die wir Zukunft nicht verzichten können. Aber sind sie für Umwelt und Nutzer*innen wirklich die bessere Alternative?  

Wieviel kostet dich der Betrieb eines Elektroautos im Vergleich? 

Aktuell sind die Kaufpreise von Stromern trotz Förderprämien noch höher als bei vergleichbaren Pendants mit Benzin- oder Dieselmotor. Da ein Elektroauto aber kaum Verschleißteile hat, fallen die Betriebskosten im Vergleich eher gering aus. Als Betriebskosten oder auch Unterhaltskosten eines Fahrzeugs gelten Aufwände, die für Reparaturen, Instandhaltung oder Kraftstoff anfallen. Diese setzen sich folgendermaßen zusammen:  

  • Preis für die Inspektion des Fahrzeugs: Die vom Hersteller festgelegten Intervalle sind oft länger als bei Benzinern & Co. Tesla beispielsweise schreibt sogar keine Inspektionen mehr vor. 
  • Wartungskosten: Der geringe Anteil reparaturanfälliger Bauteile beim E-Auto (Kupplung, Getriebe, Auspuff, Zündkerzen, Zylinder, …) verschafft hier eine klare Ersparnis. Im Vergleich zu Benzinern sind die Wartungskosten beim Elektroauto daher durchschnittlich um ein Drittel niedriger.  
  • Stromkosten für den Fahrzeugantrieb: Im Durchschnitt verbraucht ein Elektroauto 15 bis 20 kWh pro 100 Kilometern. Unter Berücksichtigung der unterschiedlich hohen Strompreise an der Ladesäule und der Wallbox rechnen Expert*innen mit etwa 1.000 Euro pro 20.000 Kilometer Fahrt. Doch aufgepasst – hier gibt es große Preisabweichungen! Je nachdem, ob du dein Auto zuhause an der Steckdose, Wallbox, mit eigener Solaranlage oder an öffentlichen Ladesäulen auflädst, kann der Preis pro Kilometer extrem unterschiedlich ausfallen. Außerdem spielt auch die Fahrweise eine nicht zu unterschätzende Rolle.  
  • Preis für eine eventuell benötigte neue Batterie im Elektroauto: Es kommt selten vor, aber wenn der Akku kaputt ist, muss man etwas tiefer in die Tasche greifen. Je nachdem liegt die Summe im vierstelligen oder fünfstelligen Bereich. 
  • Wertverlust des Elektroautos pro Jahr: Besonders in den ersten drei Jahren sinkt der Wert eines strombetriebenen Wagens ungefähr um die Hälfte. 

Dazu muss berücksichtigt werden, dass Elektroautos zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit sind und E-Auto-Fahrer*innen mancherorts Privilegien z.B. beim Parken und Laden genießen dürfen! 

Dadurch, dass die Kosten je nach Modell und Lademöglichkeiten extrem variieren, kann leider nicht pauschal gesagt werden, ob und wieviel du mit dem Umstieg auf Elektromobilität sparen kannst. ABER: Du musst trotzdem nichts dem Zufall überlassen! Wenn du beim Kauf auf das richtige Modell achtest, für die bestmögliche Ladesituation (Zum Beispiel über Solarmodule oder kostenlose Ladesäulen) sorgst und deinen Fahrstil besonders nachhaltig gestaltest, kannst du mit dem Kauf eines Elektroautos auf lange Sicht sparen. Das zeigt auch der ADAC-Kostenvergleich. Der ADAC führt in regelmäßigen Abständen einen breiten Kostenvergleich durch und vergleicht zahlreiche Elektroautos sowie Hybridmodelle mit konventionell angetriebenen Fahrzeugen (Diesel, Benziner, Autogas) hinsichtlich der Gesamtkosten. 

Wie sieht es mit dem Stromverbrauch eines Elektroautos aus? 

Der durchschnittliche Verbrauch eines Elektroautos liegt je nach Modell zwischen 6 und 24 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer – im Mittel also bei etwa 15 (kWh). Zum Vergleich: Eine Kilowattstunde bietet genügend Energie, um etwa 133 Schreiben Toastbrot in einem Toaster rösten, etwa 2500-mal den Bart mit einem elektronischen Rasierer stutzen oder etwa 50 Stunden lang aktiv an einem Laptop arbeiten. 

Der tatsächliche Stromverbrauch lässt sich allerdings nur schwer vorhersagen: Wie bei Benzinern und Autos mit Dieselmotoren hängt auch der Verbrauch bei Elektroautos von unterschiedlichen Faktoren ab. Und diese können einen großen Unterschied machen! Der ADAC hat in einem Test die Herstellerangaben und den tatsächlichen Verbrauch von Elektroautos verglichen und festgestellt, dass alle getesteten Modelle eine Diskrepanz von bis zu 10 kwh/100 km aufweisen. Der reale Stromverbrauch war also immer höher als vom Hersteller angegeben. Den größten Einfluss auf den Stromverbrauch haben unterschiedliche Umgebungstemperaturen, die Eigenschaften des Fahrtwegs, die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit, die individuelle Fahrweise und sogenannte Komfortverbraucher wie Heizung oder Klimaanlage. Die Beladung spielt ebenfalls eine Rolle. Kleineren Einfluss haben die Art der Ladung, Ladeverluste und die Rückgewinnung von Strom. 

Welche Umweltauswirkungen hat der Betrieb eines Elektroautos? 

Elektroautos werden als „emissionsfrei“ bezeichnet, weil sie im Gegensatz zum Verbrennungsmotor keine direkten Emissionen erzeugen. Allerdings entstehen CO₂-Emissionen sowie Schadstoffe bei der Stromproduktion, der Fahrzeugproduktion und im Fahrbetrieb, die sich auf die Umweltbilanz auswirken. 

Für die Produktion gehen bei einem Elektroauto leider so einige Punkte auf das Co2-Konto. Schuld daran hat mitunter die energieaufwendige Produktion der Batteriezellen. Auch die Förderung von den Rohstoffen für den Bau von Elektroautos ist mit Umwelt- und Sozialproblemen verbunden: Zum hohen Energiebedarf (der in Produktionsländern oft durch Energie aus Kohle- und Erdölverbrennung gedeckt wird) kommen das eventuelle Entstehen saurer Grubenwässer, Konflikte um begrenzte Wasservorkommen sowie nicht vertretbare Arbeitsbedingungen in Minen. Bedauerlicherweise ziehen sich diese Probleme durch die gesamte Automobilbranche und ist nicht nur auf den Elektromobilitätssektor begrenzt. 

Im Fahrbetrieb hängt dann das Elektroauto den Benziner mühelos ab– je sauberer der Betriebsstrom hergestellt wird, umso schneller. Logisch, da ein Elektroauto keine direkten Abgase produziert. Die CO₂-Bilanz des ADAC ergibt, dass der CO₂-Nachteil von Batterieautos ab Fahrleistungen von 50.000 bis 100.000 Kilometern ausgeglichen wird. Das ist aber nur der Fall, wenn der verbrauchte Strom aus einer „grünen“ Quelle stammt. Kommt der Strom stattdessen aus einem Kohle- oder Atomkraftwerk, produziert auch ein E-Auto indirekt CO2-Emissionen. Deswegen kommt es für die Umweltbilanz zum Beispiel auch auf dein Fahrverhalten an, mit dem du Strom und damit Ressourcen einsparen kannst. 

Wenn ein Elektroauto sowieso nachhaltiger ist, warum dann noch Strom sparen? 

  1. Umweltschutz:  

Die Stromnachfrage macht rund 38 Prozent der gesamten Kohlendioxid-Emissionen und damit einen erheblichen Teil der Klimabelastungen in Deutschland aus. Die Stromerzeugung verursacht dabei nicht nur klimawirksame Emissionen, sondern auch Emissionen von Luftschadstoffen und toxischen Metallen wie Quecksilber, Blei, Arsen, Cadmium. Der Braunkohletagebau führt in Deutschland zu langanhaltenden Nachwirkungen für den jeweiligen Naturhaushalt. Doch auch erneuerbare Energiequellen können zu Konflikten mit Zielen des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes führen, da sie ebenso Erzeugungskapazitäten, Netzinfrastrukturen und Speichern bedürfen. Zudem erleichtert Stromsparen die nachhaltige Umgestaltung unseres Energiesystems, da die Stabilität des Nachfrage- und Angebotsausgleichs einfacher aufrecht zu erhalten ist. Also egal, woher du deinen Strom beziehst – Strom sparen wirkt sich in jedem Fall positiv auf unser Klima aus. Auch die Bundesregierung hat im Zuge ihres Energiekonzepts Stromsparziele bis 2050 formuliert, da Langfristszenarien zeigen, dass ein sinkender Energieverbrauch zwingende Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz ist.  

  1. Ökonomische Vorteile:  

Maßnahmen zum Stromsparen und zur Steigerung der Stromeffizienz dienen nicht nur dem Umwelt- und Klimaschutz, sondern sind auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll. Sie verringern die Abhängigkeit Deutschlands von Rohstoffimporten, senken die Stromkosten und reduzieren die Anfälligkeit gegenüber Energiepreissteigerungen.  

  1. Gasknappheit: 

Du hast dich vielleicht schon des Öfteren gefragt: Wieso muss ich Strom sparen, wenn das Gas knapp ist? Wird Erdgas als Primärenergie, also zum Heizen eingesetzt, erfordert das keinen Umwandlungsprozess und dementsprechend muss dafür auch keine Energie eingesetzt werden. Erdgas treibt aber auch Turbinen in Kraftwerken an, die dann Strom erzeugen. In Deutschland wird derzeit rund 16 Prozent des Gases zur Stromerzeugung verwendet. Auch, wenn der Gas-Anteil damit nur sehr gering ist, sparen wir durch die Reduzierung unseres Stromverbrauchs wichtige Ressourcen. 

  1. Stromsparen heißt Geld sparen: 

Dieser Punkt braucht nicht viel Erklärung: Je weniger Strom du verbrauchst, desto weniger zahlst du letztlich auch dafür.  

Fazit: Ja, kann auf jeden Fall eine kostengünstigere und nachhaltigere Alternative sein, WENN man auch auf einen nachhaltigen Betrieb und Stromverbrauch achtet. Damit du mit deinem Elektroauto also noch umweltfreundlicher unterwegs sein kannst, haben wir 10 hilfreiche Stromspartipps für dich zusammengetragen. 

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