Ehrenamtlich das Klima schützen: Zeit statt Geld spenden
Du hast das Gefühl, dir sind in Sachen Klimaschutz die Hände gebunden? Du möchtest mehr tun, als auf deinen Konsum zu achten und an nachhaltige Projekte zu spenden? Dann werde selbst Teil eines Projektes! Freiwilligenarbeit ist ein wichtiger Schlüssel zu einer nachhaltigeren Zukunft und jede Person hat die Möglichkeit sich ehrenamtlich für den Umweltschutz einzusetzen. Seien es (inter-)nationale, öffentliche oder selbstorganisierte Aktionen: Jede Hilfe zählt. In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick darüber, wie du durch Freiwilligenarbeit nachhaltigen Impact schaffen kannst.
Warum Freiwilligenarbeit ein wichtiger Teil von Klimaschutz ist
Wenn wir wirkungsvollen Klimaschutz betreiben und den Klimawandel verlangsamen wollen, muss nicht nur die Politik handeln und seine Strukturen aufbrechen. Auch wir als Individuum sind Teil der Wirkungskette und müssen unser Verhalten zeitgemäß anpassen. Dazu gehört nicht nur das Schauen auf den eigenen „Negativ-Impact“ durch beispielsweise unseren Konsum, sondern auch das Nutzen von möglichem positiven Impact auf die Umwelt: Durch Freiwilligenarbeit. Durch ihre Arbeit können Freiwillige direkt zur Verbesserung der Umwelt beitragen und aktiv einen Unterschied machen. Sie können beispielsweise bei der Reinigung von Stränden und Flüssen helfen, Bäume pflanzen oder auch lokale Gemeinschaften bei den Anstrengungen unterstützen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Freiwilligenarbeit kann auch dazu beitragen, dass Menschen ein besseres Verständnis für die Notwendigkeit des Klimaschutzes entwickeln, indem sie selbst in der Natur aktiv werden und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt sehen. Darüber hinaus kann Freiwilligenarbeit auch dazu beitragen, eine starke Gemeinschaft aufzubauen, die sich dem Klimaschutz verschrieben hat. Die gegenseitige Unterstützung führt zu einer stärkeren und engeren Bindung innerhalb der Gemeinschaft und fördert eine positive Sicht auf die Zukunft, die wichtig für jegliche Art von wirkungsvollem Aktivismus ist.
Wie kannst du dich engagieren?
Viele verbinden den Begriff der Freiwilligenarbeit im Umweltschutz mit der Vorstellung von mehrheitlich jungen Menschen, die für einige Wochen im Ausland an organisierten Volunteer-Projekten teilnehmen. Von der Schildkrötenrettung in Costa Rica bis hin zur Befreiung der indonesischen Riffe von Plastikmüll kann auf etlichen Seiten der nachhaltige „Urlaub“ für eine bestimmte Anzahl an Wochen gebucht werden. Doch es hagelt oft Kritik: Nicht selten ist die Rede von überfüllten Volunteer-Projekten, Ausbeutungen der lokalen Bevölkerung durch profit-orientierte Veranstalter, schlecht organisierten Programmen in Schulen oder gar vorgetäuschten Waisenhäusern. Und nebenbei ist diese Art von Freiwilligenarbeit unpraktisch für diejenigen unter uns, die in einem Vollzeitjob tätig sind oder sich nicht mal eben ein paar Wochen Auszeit vom Elternsein nehmen können.
Doch auch in deiner Nähe gibt es viele Möglichkeiten im Umweltschutz aktiv zu werden! Auch bei uns in Deutschland werden die Folgen des Klimawandels sichtbar und es bedarf der Hilfe von Freiwilligen, um der Umwelt flächendeckend unter die Arme zu greifen. Je nachdem, wo du wohnst und wieviel Zeit du zur Verfügung hast, kann Freiwilligenarbeit sehr unterschiedlich aussehen. Möglich sind zum Beispiel:
- Umweltverbände und Naturschutzvereine:
In den meisten Städten und Gemeinden oder Gemeindeverbänden gibt es Verbände und Vereine, die sich dem Klimaschutz verschrieben haben und gemeinsam Freiwilligenarbeit in Form von Wissensvermittlung oder regionalen Aktionen (Müllsammeln, Bäume pflanzen) leisten. Sollte ein Verband in deiner Nähe existieren, lässt er sich sicherlich leicht im Internet finden!
- Regionale Greenpeace-Aktionen:
Greenpeace veranstaltet regelmäßig Aktionen an vielen Orten der Welt – und auch du kannst dabei sein! Im Internet findest du eine aktuelle Übersicht geplanter und vergangener Aktionen.
- BUND-Ortsgruppen:
BUND-Ortsgruppen sind lokale Zweigstellen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), einer der größten Umwelt- und Naturschutzorganisationen in Deutschland. Der BUND setzt sich für den Schutz von Natur und Umwelt ein und engagiert sich für eine nachhaltige und umweltverträgliche Entwicklung.
- Citizen Science Projekte:
Citizen Science Projekte sind wissenschaftliche Vorhaben, bei denen die Öffentlichkeit aktiv an Umweltwissenschaften beteiligt wird. Die Projekte nutzen die Möglichkeiten der Technologie und des Internets, um große Datenmengen zu sammeln und zu analysieren, die von der wissenschaftlichen Gemeinschaft allein nicht bewältigt werden könnten. Somit haben Bürger*innen die Möglichkeit, an echter Wissenschaft teilzunehmen, indem sie Daten sammeln, kategorisieren und analysieren. Dies kann beispielsweise durch die Überwachung von Vögeln, das Überwachen von Wetterdaten oder das Durchführen von Biodiversitätsstudien geschehen. Die Projekte sind meistens regional unterschiedlich. Informiere dich am besten im Internet oder dem nächsten Naturschutzverein nach Möglichkeiten.
Dazu gibt es verschiedenste (über-)regionale Projekte und Plattformen mit unterschiedlichsten Schwerpunkten, von denen wir dir im nächsten Abschnitt ein paar vorstellen wollen. Vielleicht ist ja direkt etwas passendes für dich dabei!
Beispielprojekte, die nachhaltigen Impact schaffen – auch in deiner Nähe!
„Deutschland summt! Wir tun was für Bienen“ ist eine Initiative der Stiftung für Mensch und Umwelt, die seit 2010 die Aufmerksamkeit auf Wild- und Honigbienen lenkt. Die Organisation unterstützt Einzelpersonen oder Vereine dabei, in ihrer Region ein Bienenschutzprojekt ins Leben zu rufen. Mithilfe der Bereitstellung von Fachwissen, Materialen, Konzepten und Kontakten kann jede Stadt „summen“ und in das Programm mit aufgenommen werden. Deine Stadt ist noch nicht Teil der Initiative? Vielleicht findest du Mitstreiter*innen, die mit dir gemeinsam euren Ort bienenfreundlich gestalten wollen.
Die Ehrenamtsplattform „GoNature“:
GoNature ist eine innovative Plattform, die Naturliebhaber*innen und Umweltbewussten eine neue Möglichkeit bietet, ihre Begeisterung für die Natur auszuleben. Die Plattform bietet eine Fülle von Informationen und Ressourcen, die es Benutzer*innen ermöglichen, mehr über die Natur zu erfahren und aktiv durch Freiwilligenarbeit dazu beizutragen, sie zu schützen. Bereitgestellt werden außerdem Infos zu etlichen Freiwilligenprojekten, bei denen du deine Fähigkeiten und deine Zeit einsetzen kannst, um an deinem Standort direkt zur Verbesserung der Umwelt beizutragen. Dazu gehören beispielsweise Projekte zur Wiederaufforstung, zur Reinigung von Stränden und Flüssen und zur Unterstützung lokaler Gemeinschaften bei ihren Bemühungen, einen nachhaltigeren Lebensstil zu führen. GoNature stellt auch eine aktive Community bereit, in der User*innen ihre Erfahrungen und Ideen teilen und sich gegenseitig unterstützen können. Dies fördert nicht nur das Engagement für den Umweltschutz, sondern bietet auch eine Plattform für die Förderung von Bildung und Sensibilisierung in Bezug auf die Natur.
Unter dem Motto „Für Mensch und Natur“ engagieren sich rund 77.000 Ehrenamtliche beim NABU, die in etwa 2.000 NABU-Gliederungen organisiert sind. Pro Jahr leisten die Ehrenamtlichen etwa drei Millionen Stunden uneigennützige Arbeit für unsere Natur und Umwelt. NABU-Naturschutzarbeit kann sehr unterschiedlich aussehen und richtet sich nach den Kompetenzen und Möglichkeiten der Engagierten vor Ort. Du möchtest auch beim NABU in deiner Freizeit aktiv werden? Dann gibt es verschiedenste Möglichkeiten: Du kannst entweder einer Ortsgruppe beitreten, eine eigene Ortsgruppe gründen, an Terminen und Veranstaltungen teilnehmen, dich an den NABU-Fachausschüssen beteiligen, dich in Naturschutzzentren engagieren oder an zahlreichen bundesweiten Aktionen teilnehmen.
Nationale Landschaften e.V. ist der Dachverband der deutschen Nationalparks, Biosphärenreservate, Naturparks und Wildnisgebiete – den Nationalen Naturlandschaften also. Zum Programm gehört unter anderem die Plattform „Naturschutz im Urlaub“: In Deutschlands Nationalparken, Naturparken und Biosphärenreservaten Urlaub machen und dabei ganz praktisch die biologische Vielfalt fördern. Mit neuen Partnerschaften zwischen Schutzgebieten und touristischen Anbietern unterstützt das Projekt in vier Modellgebieten (Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Müritz, Naturpark Südschwarzwald, Biosphärenreservat Mittelelbe) die Konzeption, den Aufbau und die Erprobung von attraktiven und gleichzeitig fachlich sinnvollen Voluntourismus-Angeboten für Urlaubende. Die Angebote umfassen kurzfristige/einmalige Freiwilligenarbeit-Einsätze, Pauschalangebote von Reiseveranstaltern und Work&Travel-Angebote.
Ebenfalls als Projekt von Nationale Naturlandschaften e.V. handelt es sich bei „Ehrensache Natur“ um eine Sammelplattform für eine Vielzahl an „Mit-Mach-Angeboten“ im Bereich Umweltschutz. Auf der Internetseite findest du eine Karte mit allen möglichen Projekten, die du nach deinen persönlichen Interessen, Fähigkeiten und deinem Zeitbudget auswählen kannst. Grundsätzlich ist jeder – unabhängig von beruflichen oder anderen Qualifikationen – als Freiwillige*r willkommen. Einige Einsatzstellen erfordern jedoch spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten, z.B. Artenkenntnisse, Fertigkeiten im Umgang mit Arbeitsgeräten oder rhetorische Fähigkeiten. Informationen dazu finden Sie in den einzelnen Beschreibungen der Einsatzstellen. Hier geht’s zu den Einsatzstellen: http://ehrensache-natur.de/einsatzstellen/einsatzstellen-suchen/
Wenn du dich über deine Spende und auch über die Freiwilligenarbeit hinaus für den Klimaschutz einsetzen möchtest, finde heraus, wie du auch mit deinem Konsum einen wertvollen Beitrag zur fairen Energiewende leisten kannst. Sie bietet allen Interessierten die Verbindung von Urlaub in den schönsten Nationalen Naturlandschaften mit Naturschutz-Engagement.