Hier erfahrt ihr, was den Preis der THG-Quoten 2024 beeinflusst
Wer sich mit der THG-Quote beschäftigt, hat bereits festgestellt, dass die aktuelle Situation im Handel angespannt ist. Die Preise für THG-Quoten aus Strom für Elektromobilität sind im Verlauf des Jahres 2023 bereits deutlich gesunken und auch die Aussicht auf das Quotenjahr 2024 ist eher ernüchternd. In diesem Blogartikel erläutern wir euch die Ursachen für die veränderten Preise. Doch keine Sorge – wir nehmen die benachteiligte Situation der Stromquoten nicht einfach hin!
Hintergrundinformationen zur Preisentwicklung
Wenn man die jetzigen Angebote mit denen aus dem Jahr 2022 vergleicht, sieht man einen deutlichen Preisverfall. Für 2022 gab es eine Reihe an Bedingungen, die die Quotenpreise begünstigt haben, doch leider haben sich diese für 2023 und auch 2024 geändert, so dass es schwierig ist, die Quotenjahre miteinander zu vergleichen.
Hier die zwei wichtigsten Einflussfaktoren der THG-Quoten 2024:
- Alternative Erfüllungsoptionen: Speziell der Einsatz von Biokraftstoffen und hierbei vor allem die neuerdings in riesigen Mengen aus China importierten sog. “fortschrittlichen Biokraftstoffe” sorgen für einen Preisverfall bei den Stromquoten.
Kleiner Exkurs: “Biokraftstoff” (auch als Agrokraftstoffe bezeichnet) hört sich zunächst vorteilhaft für die Umwelt an – das ist allerdings nur bedingt der Fall. In Europa gehört der Einsatz von Biokraftstoffen, neben dem Umstieg auf E-Mobilität, zur Strategie für einen weniger klimaschädlichen Verkehr. Solange der Kraftstoff überwiegend aus Reststoffen und Abfällen wie Altspeiseöl oder Stroh hergestellt wird, ergibt das durchaus Sinn. Man spricht dann von “fortschrittlichen Biokraftstoffen”. Jedoch wurden in 2023 speziell aus China ungewöhnlich große Mengen fortschrittlichen Biodiesels importiert und noch dazu deutlich unter Marktpreis. Laut Medienberichten erhärtet sich ein Verdacht, dass Kraftstoff aus Palmöl (in der EU inzwischen verboten) einfach umdeklariert wurde, was für die Umwelt fatale Folgen hätte.
Ein weiterer Kritikpunkt rund um Biokraftstoffe ist, dass dieser überwiegend aus Nahrungsmitteln wie Raps, Weizen und Mais hergestellt wird. Um die Ernährungssicherheit nicht zu gefährden, ist der Einsatz der so hergestellten Kraftstoffe in Europa gesetzlich gedeckelt. Andernorts kann die Konkurrenz zwischen Lebensmittelproduktion und Herstellung konventioneller Biokraftstoffe jedoch zum Problem werden.
Zurück zum Thema: Da die Anrechnung von fortschrittlichen Biokraftstoffen im Gegensatz zu konventionellen Biokraftstoffen nicht beschränkt ist, gibt es für Quotenverpflichtete keinen Mindestanteil, der mit Strom erfüllt werden muss. Der Einsatz von „fortschrittlichen Biokraftstoffen“ wird sogar mit einer Zweifachanrechnung für die Treibhausgasminderungsziele gefördert, sobald der ohnehin vorgeschriebene Mindestanteil erfüllt ist. Dies ist für die Mineralölkonzerne natürlich attraktiv, erreichen sie dadurch ihre Minderungsquote doch deutlich schneller. - Der THG-Wert für E-Autos lag im Jahr 2022 noch bei 0,862 t CO2e. In 2023 waren es nur noch 0,704 t und für die THG-Quoten 2024 wird einem E-Auto ein Wert von 0,652 t CO2e-Minderung zugeschrieben. Dieser Schätzwert wird jährlich durch das Umweltbundesamt definiert und basiert auf der tatsächlichen THG-Bilanz von Netzstrom in Deutschland. Hierbei wirkt sich jedoch immer der Emissionswert des vorletzten Jahres aus, für das Quotenjahr 2022 galt also der Strommix aus dem Jahr 2020. Durch die Corona-Pandemie und ein besonders windreiches Jahr 2022, war der Strom besonders “sauber”, was den Quotenwert positiv beeinflusst hat. Aufgrund dieses Wertes wurden die eingesparten Emissionen höher angesetzt und damit war auch die THG-Quote für E-Fahrzeuge auf dem Quotenmarkt mehr wert.
Sowohl für das Quotenjahr 2023 als auch für die THG-Quoten 2024, für deren THG-Bilanz der deutsche Strommix aus dem Jahr 2021 bzw. 2022 herangezogen wurde, hatten wir weniger gute Bedingungen. Der deutsche Strommix war in beiden Jahren deutlich schlechter als im Jahr 2021. Eine schlechtere THG-Bilanz für Strom bedeutet weniger vermiedene Emissionen durch Elektroautos. Damit sinkt der Wert der THG-Quoten allein aus diesem Grund rein rechnerisch um fast 20%.
Wir geben nicht auf!
Wir treten natürlich weiterhin für eine wirkungsvolle THG-Quote ein und werden uns, unter anderem durch unsere Mitgliedschaft im Bundesverband THG-Quote, für eine saubere THG-Quote einsetzen.
Unser Anspruch ist es, euch zu jedem Zeitpunkt ein verlässliches Angebot machen. Wir sagen euch konkret den Preis zu, den wir garantiert zahlen können und lassen euch nicht mit “bis zu” Angeboten im Dunkeln tappen. Bei aller Ernüchterung über die Preisentwicklung dürfen wir aber nicht vergessen, dass die THG-Quote für E-Mobilist*innen weiterhin eine attraktive Prämie bleibt, die in nur wenigen Klicks beantragt werden kann.
Trotz aller Prognosen bleiben wir natürlich euer Dienstleister für eine wirkungsvolle THG-Quote und halten euch weiterhin transparent über alle Entwicklungen der Quote auf dem Laufenden. Unser monatliches Update erhaltet ihr durch Anmeldung zum fairnergy-Newsletter.